Mise en Place

Der schön klingende Begriff „Mise en Place“ kommt ursprünglich aus Frankreich und bedeutet „Bereitstellung“ oder „alles an den richtigen Platz stellen“. Es geht dabei um die Organisation und Vorbereitung in der Küche, bei der alle benötigten Zutaten, Gewürze, Kochtöpfe, Pfannen und Kochutensilien bereitgestellt werden. Alles kommt an den richtigen Platz und ist im richtigen Moment griffbereit. Das erleichtert das Kochen, spart Zeit und verhindert Chaos in der Küche. In Restaurantküchen ist diese Vorgehensweise selbstverständlich und sorgt für einen reibungslosen Ablauf.

Wie auch du von Mise en Place profitieren kannst

Mise en Place ist für jeden hilfreich: Für Kochanfänger, ambitionierte Hobbyköche oder Profiköche. Was sich in einer Restaurantküche bewährt, ist auch bei dir zuhause vorteilhaft. Wenn du deine Zutaten gut vorbereitest und alle benötigten Töpfe und Kochutensilien bereitstellst, kannst du dich im Anschluss voll und ganz auf das Kochen konzentrieren. Du machst alles der Reihe nach und fokussierst dich auf den jeweiligen Arbeitsschritt, anstatt mehrere Arbeiten parallel zu erledigen. Dadurch bist du weniger gestresst und vermeidest Fehler, z.B., dass dir eine Speise anbrennt. Durch Mise en Place sorgst du außerdem für optimale Garzeiten und eine ordentliche und saubere Arbeitsfläche. Alles steht an seinem Platz und du behältst den Überblick.

Besonders wichtig ist Mise en Place z.B. bei der Zubereitung von Wok-Gemüse, weil hierbei verschiedene Gemüsesorten mit unterschiedlichen Garzeiten und in kurzen Zeitabständen erhitzt werden. Bei so einem Gericht musst du das Gemüse bereits vor der Zubereitung kleinschneiden und in separaten Schüsseln bereitstellen. Dann kannst du das Gemüse kurz nacheinander in den Wok schmeißen und es bleibt schön knackig.

Sehr hilfreich ist Mise en Place auch bei komplizierteren Rezepten mit vielen Zutaten und verschiedenen Gewürzen. Auch wenn du für Gäste kochst, ist eine gute Vorbereitung sehr wichtig. Für mehrere Personen zu kochen bedeutet einen erhöhten Arbeits- und Zeitaufwand, weil du größere Mengen zubereiten musst und weil du wahrscheinlich mehrere Gänge servierst. Aber keine Panik, wenn du alles gut organisierst und vorbereitest, ist dein 3-Gänge-Menü bereits fertig, wenn die Gäste eintreffen. Ich empfehle dir, ein möglichst unkompliziertes Menü auszuwählen und genügend Zeit für die Zubereitung einzuplanen.

Die praktische Umsetzung

Du fragst dich, wie du Mise en Place in deiner Küche am besten umsetzen kannst? Ich kann es dir ganz konkret anhand eines praktischen Beispiels zeigen. Auf dem oberen Foto siehst du verschiedene Zutaten und auf dem unteren Foto ein paar Kochutensilien. Das alles brauchst du für mein Chili con Soja-Rezept. Mal angenommen, du möchtest dieses Gericht gerne nachkochen, dann könntest du wie folgt vorgehen:

Zuerst liest du dir die Zutatenliste durch und gehst einkaufen. Bevor du mit dem Kochen beginnst, stellst du alle benötigten Zutaten, wie z.B. die Gewürzgläser und die Dose Mais auf deine Arbeitsfläche. Nun hast du einen guten Überblick und kannst sicherstellen, dass nichts fehlt. Anschließend liest du dir die Zubereitungsliste durch, damit du weißt, welche Kochutensilien du benötigst. Für das Chili brauchst du einen großen Topf, eine kleine Pfanne, einen Kochlöffel, einen Pfannenwender, ein Messer, ein Sieb und ein Holzbrett. Dann räumst du alles an Ort und Stelle: Den Kochtopf und die Pfanne stellst du auf den Herd, den Pfannenwender und den Kochlöffel legst du daneben. Das Sieb legst du neben das Spülbecken, das Schneidebrett und das Messer auf die Arbeitsfläche.

Nun stellst du kleine und große Schalen bereit, in die du später die abgewogenen, abgemessenen und fertig geschnittenen Zutaten hineingeben kannst. (Wie du auf dem Foto erkennen kannst, sind es verschiedene Gewürze, Kakaopulver, Tomatenmark, Sojagranulat, Paprikastücke, Zwiebelwürfel, Mais, Kidneybohnen, Gemüsebrühe, Wasser, Bratöl, passierte Tomaten, Salz und Zucker.) Nun beginnst du damit, die verschiedenen Zutaten vorzubereiten, damit du sie später beim Kochen in der richtigen Menge und im richtigen Zustand sofort griffbereit hast. Am besten kümmerst du dich zuerst um die verpackten Zutaten und schneidest frisches Gemüse grundsätzlich ganz zum Schluss. Ansonsten kannst du dir die Reihenfolge frei aussuchen.

Du kannst beispielsweise damit beginnen, die Flasche Bratöl und die passierten Tomaten neben den Herd zu stellen. Dann misst du in einem Messbecher die benötigte Menge an Wasser und Gemüsebrühe ab und stellst beides auf deine Arbeitsfläche. Anschließend füllst du die Gewürze nach den empfohlenen Mengenangaben zusammen in ein kleines Schälchen. Dann noch den Kakao, das Tomatenmark etc. Ganz zum Schluss schneidest du die Zwiebel und Paprika klein. Nun sind deine Vorbereitungen abgeschlossen und du kannst anfangen zu kochen. Ab jetzt wirst du dich fühlen wie ein Fernsehkoch oder eine Fernsehköchin, die sich einfach ein Schälchen nach dem anderen schnappen und scheinbar wie aus dem Nichts ein tolles Gericht zubereiten. 😉

Fazit

Mise en Place ist nicht nur für Restaurants sinnvoll, sondern auch für die eigene Küche. Je besser du alles vorbereitest, umso weniger Stress hast du beim Kochen. Du vermeidest Fehler und kannst dich besser auf die eigentliche Zubereitung konzentrieren. Auch wenn du Menüs für Gäste zubereitest oder komplizierte Rezepte mit vielen Zutaten ausprobierst, ist Mise en Place die beste Lösung, um entspannt zu kochen. Natürlich gibt es auch Rezepte mit nur wenigen Zutaten, die du problemlos ohne Mise en Place zubereiten kannst, aber grundsätzlich ist eine gute Vorbereitung beim Kochen und Backen das A und O.

Ich hoffe, dass mein Artikel dich inspiriert hat und wünsche dir gutes Gelingen! Gerne kannst du mir von deiner Erfahrung mit „Mise en Place“ berichten, indem du ein paar Sätze in den Kommentarbereich schreibst. Ich freue mich über dein Feedback!

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