Warum vegetarisch

Gesundheit 

Zahlreiche Studien belegen den positiven gesundheitlichen Effekt einer vegetarischen Ernährungsweise. Vegetarier leiden seltener an Übergewicht, Diabetes, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und bestimmten Krebsarten. Sie fühlen sich häufig fitter, haben ein gutes Immunsystem und eine gesunde Verdauung. Der klassische Vegetarier verzichtet auf Fleisch und Fisch, nicht aber auf Milchprodukte und Eier. Der überwiegende Teil der Ernährung besteht aus pflanzlichen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Getreide. Diese sind frei von Cholesterin, dafür reich an wertvollen ungesättigten Fettsäuren, Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen, Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Eine gut umgesetzte vegetarische Ernährung ist für Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Sportler, Schwangere und Stillende empfehlenswert.

Wer nicht auf Fleisch verzichten möchte, sollte der eigenen Gesundheit zuliebe den Konsum auf ein gewisses Maß reduzieren. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, pro Woche nicht mehr als 300-600 Gramm Fleisch zu essen (inklusive Wurst). Der geschätzte Prokopfverbrauch in Deutschland liegt derzeit bei rund 1,2 kg pro Woche!

Genuss

Die vegetarische Küche wird immer beliebter und bietet eine große Vielfalt an leckeren Gerichten. Dazu zählen unter anderem Suppen, Eintöpfe, Aufläufe, Currys, Salate, Pasta und Reisgerichte. Für die Zubereitung benötigt man frisches Gemüse, Hülsenfrüchte, Kräuter, verschiedene Getreideprodukte, pflanzliche Öle und vieles mehr.

Beim vegetarischen Kochen wird es nie langweilig, denn in jeder Jahreszeit gibt es unterschiedliche Gemüsesorten, die für reichlich Abwechslung auf dem Teller sorgen. Auch Pilze sind aufgrund ihres herzhaften Geschmacks bei Vegetariern sehr beliebt und eignen sich für viele köstliche Gerichte. Darüber hinaus gibt es eine immer größere Auswahl an leckeren Fleischersatzprodukten, wie z.B. vegetarischen Hackbällchen, Sojaschnitzeln oder Patties. Sie sind schnell zubereitet und erleichtern vielen Vegetariern den Verzicht auf Fleisch. Allerdings sind sie eher eine herzhafte Beilage und ersetzen nicht das Kochen.

Tierwohl

Das idyllische Bild von glücklichen Kühen auf grünen Wiesen gibt es leider kaum noch. Die Realität sieht anders aus, denn die meisten Tiere leben auf engstem Raum ohne Tageslicht. Inzwischen stammen ca. 98 % aller tierischen Produkte aus der Massentierhaltung. Kleine landwirtschaftliche Betriebe, die ihre Tiere noch artgerecht halten, gibt es leider immer seltener. Wer zum Wohl der Tiere beitragen möchte, sollte den Konsum von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln reduzieren und Bio-Produkte bevorzugen. Auf Biohöfen gelten andere Richtlinien, so dass es den Tieren dort meistens deutlich besser geht. Sie haben unter anderem mehr Stallfläche, einen regelmäßigen Weidegang und ausreichend Auslauf. Aber Bio ist nicht gleich Bio. Als besonders tierfreundlich gelten die Bio-Siegel Demeter, Bioland und Naturland.

Klimawandel

Was viele nicht wissen: Der häufige Verzehr von Fleisch, insbesondere Rindfleisch, hat massive Auswirkungen auf unser Klima. Für den Anbau von Futtermitteln werden große Flächen des Regenwaldes gerodet. Dort entstehen Sojaplantagen für Tierfutter und Weideflächen für Rinder. Der Regenwald ist extrem wichtig für das weltweite Klima, denn nicht umsonst wird er auch als ist die grüne Lunge unserer Erde bezeichnet. Er speichert große Mengen an Co2 und gibt lebenswichtigen Sauerstoff ab. Die Tiere aus der Massentierhaltung verursachen mehr Treibhausgase als der Straßenverkehr. Vor allem Rinder stoßen aufgrund ihres Verdauungssystems große Mengen an Methan aus, das 25 Mal schädlicher ist als das C02.

Umwelt

Die Umwelt wird durch den hohen Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln in der Landwirtschaft enorm belastet. Die Böden laugen aus und können nicht mehr genutzt werden. Also müssen immer mehr Wälder gerodet werden, um neue Anbauflächen für Tierfutter zu schaffen. Ein weiteres Problem ist die riesige Menge an Gülle, die durch die Intensivtierhaltung entsteht. Sie wird großflächig auf den Feldern verteilt und belastet das Grundwasser mit Nitrat und die Luft mit Ammoniak. Darüber hinaus enthält sie eine gefährliche Mischung aus multiresistenten Keimen und Antibiotikarückständen.

Gerechtigkeit

Der weltweit hohe Fleischkonsum trägt dazu bei, dass Menschen in Entwicklungsländern wie Asien und Afrika hungern müssen. Über die Hälfte des weltweit angebauten Getreides und Soja wird an Tiere verfüttert. Um ein Kilo Fleisch zu gewinnen werden bis zu 22 Kilo Getreide und mehr als 50.000 Liter Wasser verbraucht. Wenn das Getreide nicht den verschwenderischen Umweg über das Tier machen würde, könnten davon viele Menschen satt werden. Die Frage nach einer gerechten Verteilung von Lebensmitteln wird angesichts der zunehmenden Weltbevölkerung immer dringender.

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